Wenn bei der Gesundenuntersuchung zu hohe Cholesterinwerte festgestellt werden, ist das für Ihren Arzt stets ein Warnsignal. Schließlich ist ein Überschuss an Cholesterin (speziell am sogenannten LDL-Cholesterin) eine der Hauptursachen für Atherosklerose – umgangssprachlich Arterienverkalkung. Diese stellt ein hohes Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems dar – etwa Bluthochdruck und in weiterer Folge im schlimmsten Fall Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Arterienverkalkung - was passiert im Körper?
Arterien sind Blutgefäße, die das Blut vom Herzen in unsere Organe und Muskeln transportieren. Mit dem Blut werden auch Blutfette wie Cholesterin transportiert. Liegt davon ein Überschuss vor (meist aufgrund einer ungesunden Ernährung, häufig aber auch genetisch bedingt), lagern sich diese Blutfette in den Gefäßwänden ab. Diese Ablagerungen werden auch als Plaques bezeichnet.
Man kann sich das in etwa so vorstellen, wie bei den Rohrleitungen eines Hauses: Das Wasser fließt über die Rohre zum Wasserhahn und wird dort genutzt. Mit der Zeit bilden sich aber Ablagerungen in den Rohren und es kommt weniger Wasser – dafür mit erhöhtem Druck. Ähnlich läuft es im Körper: Der Blutdruck steigt. Dies wird heute immer noch unterschätzt und ist mit ein Grund dafür, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich nach wie vor die häufigste Todesursache darstellen.
Wie kann man gegensteuern?
Die klassischen Maßnahmen, die Ihr Arzt bei zu hohen Cholesterinwerten und dem Risiko einer Atherosklerose verordnen wird, sind eine Ernährungsumstellung (weniger tierisches Fett, mehr Gemüse und Ballaststoffe), mehr Bewegung (schon kleine Einheiten ab 15 Minuten pro Tag zählen) sowie damit einhergehend das Verlieren überzähliger Pfunde.
All diese Maßnahmen sind richtig und wichtig – dieser Beitrag widmet sich jedoch einem etwas weniger bekannten, dafür aber umso wirksameren Tipp: Knoblauch.
Mit Knoblauch gegen Atherosklerose?
Die Annahme, dass Knoblauch Gefäßerkrankungen vorbeugt, macht auch schon bevor man sich genauer mit seinen Inhaltsstoffen auseinandersetzt, durchaus Sinn: In Regionen, in denen traditionellerweise viel Knoblauch gegessen wird – beispielsweise im mediterranen oder asiatischen Raum – sterben deutlich weniger Menschen an den Folgen von Atherosklerose.
Überlieferungen zufolge wurde bereits im alten Ägypten beim Bau der Pyramiden Knoblauch eingesetzt, um die Arbeiter bei guter Gesundheit zu erhalten. Doch woher kommt diese gesundheitsfördernde Wirkung des Knoblauchs nun eigentlich?
Wirkstoffe des Knoblauchs
Für die Wirkung des Knoblauchs sind die schwefelhaltigen Verbindungen Alliin und Allicin, verantwortlich. In den Knoblauchzehen selbst liegt Alliin zunächst als geruchlose und inaktive Vorstufe vor. Erst durch Zerschneiden oder Zerquetschen der Zehen kommt es mit einem Enzym in Kontakt, das es in seine Wirkform Allicin umwandelt. Erst diese Substanz entfaltet den charakteristischen Knoblauchgeruch, den die einen so sehr lieben und der die anderen die Nase rümpfen lässt. Es ist dieser Wirkstoff, der nachweislich einen positiven Effekt auf die Blutfettwerte zeigt. Gleichzeitig wurde eine blutdruck- und blutzuckersenkende Wirkung beobachtet.
Knoblauch – wie einnehmen
Um mit dem Knoblauch eine spürbare Wirkung auf die Blutfettwerte zu erreichen, müssten täglich mindestens 2-3 Knoblauchzehen verspeist werden. Dies ist generell schon ein schwieriges Unterfangen, besonders jedoch für all jene, die ohnehin keine Liebhaber seines Geschmackes / Geruches sind. Bewährt hat sich hier vor allem die Einnahme von geschmacksneutralen Knoblauch-Tabletten oder -Dragees aus der Apotheke. Die moderne Technik macht es heute möglich, mithilfe eines Extraktes eine hohe Menge an Alliin in nur einer einzigen Tablette zu verpacken. Sind diese darüber hinaus noch magensaftstabil (d. h. sie lösen sich erst im Darm auf) kommt es erst dort zur Umwandlung von Alliin in Allicin, was zwei Vorteile hat:
- Das freigesetzte Allicin kann im Darm besonders gut und schnell vom Körper verwertet werden
- Es kommt zu keinem unangenehmen Knoblauchgeschmack bzw. Aufstoßen.
Warum Knoblauch-Extrakt?
Der Einsatz von Knoblauch-Extrakt anstatt dem Essen von Knoblauchzehen oder Kapseln mit unkonzentriertem Knoblauch-Pulver hat auch abseits des Geschmacks mehrere Vorteile. Beim pharmazeutischen Extraktions-Vorgang werden mit einem Lösungsmittel (hier Ethanol) nämlich nur jene Inhaltsstoffe aus dem Knoblauch „herausgezogen“, die für die positive Wirkung auf die Blutfettwerte notwendig ist.
Passiert diese Extraktion nicht, müsste wie bereits oben angesprochen weitaus mehr Knoblauch eingenommen werden (etwa 2-3 Zehen bzw. 3-4 Kapseln mit Knoblauchpulver täglich anstelle von nur einer Tablette mit hochkonzentriertem Knoblauch-Extrakt). Das Schaubild unten zeigt deutlich, wie viel „unnötige“ Inhaltsstoffe aufgenommen werden, wenn keine Extraktion zum Einsatz kommt:
Gut zu wissen: Atherosklerose vs. ArterioskleroseDie beiden Begriffe Atherosklerose und Arteriosklerose werden meist synonym verwendet. Tatsächlich gibt es aber einen Unterschied zwischen den beiden. Während Arteriosklerose ganz allgemein arterielle Gefäßerkrankungen beschreibt, bezeichnet die Atherosklerose speziell die oben erläuterte Einlagerung von Plaques in die Gefäßwände.
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