Die Zeit, in der man versucht schwanger zu werden, ist eine sehr aufregende im Leben. Je nachdem, wie schnell das Vorhaben klappt, pendeln die Emotionen zwischen Hoffnung, Vorfreude und Enttäuschung. Verschlechtert werden die Erfolgsaussichten, wenn man einen unregelmäßigen Zyklus hat oder unter Zyklusstörungen leidet. Warum dein Zyklus unregelmäßig sein könnte und was dir helfen kann schwanger zu werden, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
- Wann spricht man von einem unregelmäßigen Zyklus?
- Trotz Zyklusstörungen schwanger werden
- Ursachen von Zyklusstörungen
- Wie wird die richtige Diagnose gestellt?
- Welche Therapieoptionen gibt es?
- Naturheilkunde bei unerfülltem Kinderwunsch
- Die Heilpflanze Mönchspfeffer
- Fazit
Wann spricht man von einem unregelmäßigen Zyklus?
Wer schwanger werden möchte, sollte seinen Zyklus und die fruchtbaren Tage kennen. Ein „normaler“ weiblicher Monatszyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung und dauert ca. 28 Tage. In der Zyklusmitte (also nach ca. 14 Tagen) findet der Eisprung statt, indem der reife Follikel im Eierstock platzt und die Eizelle damit in den Eileiter entlässt. Die Eizelle kann ab diesem Zeitpunkt befruchtet werden, die fruchtbaren Tage beginnen jedoch etwa vier bis fünf Tage vor dem Eisprung und enden ein bis zwei Tage danach, denn Spermien können im Körper der Frau mehrere Tage überleben. Wenn ein idealer Monatszyklus besteht, ist es am leichtesten möglich schwanger zu werden. Aber kaum eine Frau hat wirklich jeden Monat die exakt gleiche Zykluslänge bzw. den Eisprung genau am selben Tag. Meistens dauert der Zyklus zwischen 26 und 32 Tagen.
Eine solche Verschiebung von drei bis vier Tagen ist vollkommen normal und wird als Zyklusschwankung bezeichnet. Wenn ein Zyklus jedoch stärker über einen längeren Zeitraum von dieser Norm abweicht, spricht man von Menstruations- oder Zyklusstörungen. Diese werden in Regeltypusstörungen (zu starke / zu leichte Blutung und Zwischenblutung), Regeltempostörungen (zu seltene / zu häufige Blutung oder vollständiges Ausbleiben der Regelblutung) und schmerzhafte Regelblutung eingeteilt. Klarheit verschafft der Besuch beim Frauenarzt.
Trotz Zyklusstörungen schwanger werden
Zyklusstörungen können für Frauen bzw. Paare mit Kinderwunsch sehr belastend sein. Wenn der ideale Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr ein großes Rätsel bleibt, kann sich das Schwanger-Werden oft als langfristiges und frustrierendes Projekt herausstellen.
Die gute Nachricht: Auch wenn er das Vorhaben erschwert, ist ein unregelmäßiger Zyklus kein unüberwindbares Hindernis am Weg zu einer Schwangerschaft.
Unerlässlich ist hier das genaue Monitoring des eigenen Zyklus bzw. des Eisprunges mittels Ovulationstests (Fertilitätstests) und das persönliche Gespräch (Anamnese) mit dem Frauenarzt. Nur so können nötige Untersuchungen durchgeführt werden, um schnellstmöglich die Gründe für die Zyklusstörungen zu finden und eine geeignete Therapie starten zu können.
Ursachen von Zyklusstörungen
Eine Unregelmäßigkeit der Regelblutung ist ein Indikator dafür, dass der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Ursachen dafür sind vielfältig und können auch kombiniert auftreten. Sie gliedern sich in:
Organische Ursachen
- Endometriose – Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, aber z.B. im Eierstock oder im Eileiter eingewachsen ist. Da sich dieses Endometriosegewebe dann auch hormonbedingt im Zyklus verändert, kann es den Eisprung stören oder durch Verwachsungen im Eileiter den Eitransport in die Gebärmutter blockieren.
- Veränderungen an den Geschlechtsorganen (z. B. durch Entzündungen, Zysten oder Tumore)
Hormonelle Ursachen
- Schilddrüsenerkrankungen (Über- oder Unterfunktion)
- Gelbkörperschwäche (Progesteronmangel)
- Störung der hormonellen Steuerung im Gehirn
- Erhöhte Prolaktinwerte (PMS)
- Auch das PCO-Syndrom (polyzystisches Ovarialsyndrom) kann einen regelmäßigen Zyklus und Eisprung erschweren.
Weitere Ursachen
- Hormonelle Verhütungsmittel können auch nach deren Absetzen den Zyklus beeinflussen. Der natürliche Rhythmus muss sich erst wieder einpendeln und das kann bis zu 12 Monate dauern.
- Einflussfaktoren wie Stress, Medikamenteneinnahme, extremes körperliches Training, starkes Übergewicht oder Umwelteinflüsse (Passivrauch, Mikroplastik etc.) können ebenfalls eine Belastung für den Zyklus bedeuten.
Was ist das PCO-Syndrom ?
Fünf bis zehn Prozent der gebärfähigen Frauen leiden unter dem PCO-Syndrom (polyzystisches Ovarialsyndrom). Damit stellt es die häufigste Hormonstörung bei Frauen dar. Beim PCO-Syndrom wachsen im Eierstock zwar viele kleine Follikel heran, jedoch reift häufig keiner so weit heran, dass auch ein Eisprung stattfindet. Somit ist eine Schwangerschaft erschwert. Gründe dafür können etwa ein Überschuss an Testosteron sein. Mittels Ultraschalls lassen sich in den Eierstöcken Ansammlungen vieler Zysten nachweisen.
Wie wird die richtige Diagnose gestellt?
Wie oben bereits kurz erklärt, kann es unterschiedlichste Auslöser für Zyklusstörungen und einen unregelmäßigen Zyklus geben. Daher ist eine umfassende Anamnese (Gespräch mit dem Frauenarzt) erforderlich, um die Gründe herauszufinden.
Der Frauenarzt untersucht anhand eines Ultraschalls die Eierstöcke. Ebenso wird kontrolliert, ob die Gebärmutterschleimhaut dick genug ist.
Anhand eines Bluttests wird die Konzentration von Hormonen (zum Beispiel Östrogen und Progesteron) untersucht, die beim Menstruationszyklus eine wichtige Rolle spielen.
Auch die sogenannte Hysteroskopie (endoskopisches Verfahren) kann herangezogen werden, um die inneren Geschlechtsorgane genauer zu untersuchen. Gleichzeitig wird häufig überprüft, ob die Eileiter durchgängig sind.
Eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) wird bei Verdacht auf Endometriose herangezogen. Endometriose bezeichnet eine krankhafte Wucherung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle im Beckenbereich, aber auch an verschiedenen anderen Stellen des gesamten Bauchraums. Die Laparoskopie dient dazu, vermutete Endometriose-Herde festzustellen und diese von den betroffenen Organen zu entfernen.
Welche Therapieoptionen gibt es?
Eine Therapie bei Zyklusstörungen richtet sich nach der Ursache und wird vom behandelnden Frauenarzt in die Wege geleitet.
Oft genügt im ersten Schritt eine Umstellung der Lebensgewohnheiten (ausgewogene Ernährung, Bewegung, Stressreduktion, ausreichend Schlaf), um den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu rücken.
Bei erblich bedingten Zyklusstörungen, für die organische Ursachen verantwortlich sind, kann man über solche Lebensstil-Maßnahmen leider keinen Einfluss nehmen. Hier reichen die Therapieoptionen von operativen Eingriffen (Entfernung von Myomen oder Endometriose-Herden) über Medikamentengabe (meist Hormonpräparate) bis hin zu psychotherapeutischer Beratung.
Glücklicherweise stellen solche Fälle nur einen geringen Prozentsatz dar. In der Regel kann bereits mit natürlichen Hilfsmitteln, wie pflanzlichen Präparaten, gegengesteuert werden.
Naturheilkunde bei unerfülltem Kinderwunsch
Speziell in der Frauenheilkunde kommen oft eine Reihe pflanzlicher Präparate zur Anwendung.
So können spezielle Pflanzenextrakte stabilisierend auf einen unregelmäßigen Zyklus wirken, ohne dabei selbst ein Hormon zu sein. In diesem Zusammenhang kommt vor allem der Mönchspfeffer zum Einsatz.
Die Heilpflanze Mönchspfeffer
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus L.) ist seit 2.500 Jahren für seine positive Wirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt bekannt. Beheimatet ist er vor allem im Mittelmeergebiet und wächst überwiegend in Flusstälern auf sandigen Böden. Seinen Namen verdankt er den Mönchen des Mittelalters, die seine Früchte als Pfefferersatz nutzten. Die traditionelle europäische Medizin fokussiert sich jedoch zunehmend auf seine Bedeutung in der Frauenheilkunde. Heute ist die Wirksamkeit des Mönchspfeffers in unterschiedlichen Indikationsgebieten, wie bei Zyklusunregelmäßigkeiten oder dem prämenstruelles Syndrom (PMS), durch klinische Studien belegt.1–3
Wirkweise des Mönchspfeffers
Verringerte Fruchtbarkeit, das PCO-Syndrom, Zyklusstörungen aber auch das prämenstruelle Syndrom (PMS) sind häufig auf einen Prolaktin-Überschuss zurückzuführen (ein Hormon, das für die Muttermilchbildung verantwortlich ist). Erhöhte Prolaktinspiegel führen zu einer verminderten Progesteronfreisetzung – jenem Hormon, das die Gebärmutterschleimhaut für eine Schwangerschaft vorbereitet. Bei dauerhaft zu hohen Werten entsteht auch ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron.
Mönchspfeffer setzt genau hier an, um hormonfrei und rein pflanzlich den Progesteronspiegel zu erhöhen: Er ist nachweislich dazu in der Lage, die Prolaktinausschüttung im Körper zu hemmen. Infolgedessen wird das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron wieder hergestellt. Dies kann in weiterer Folge zu einem regelmäßigen Zyklus und einer deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft beitragen.
Wichtig für die positiven Effekte der Heilpflanze ist eine optimale Dosierung. Daher Vorsicht bei Mönchspfeffer-Tees: Diese enthalten die ausschlaggebenden Wirkstoffe des Mönchspfeffers nicht in ausreichend hoher Konzentration. Einfacher zu dosieren sind apothekenpflichtige (aber rezeptfreie) Mönchspfeffer-Tabletten ab 4 mg.
Wissenschaftlich belegt: Mönchspfeffer steigert Fruchtbarkeit
Die positiven Effekte von Mönchspfeffer auf den Zyklus und somit auf die Fertilität ist wissenschaftlich belegt. In Rahmen einer Studie erhielten Frauen mit Fruchtbarkeitsstörungen entweder ein Placebo- oder ein Mönchspfefferpräparat. Nach dreimonatiger Behandlung war die Anzahl der Schwangerschaften in der Untersuchungsgruppe, die Mönchspfeffer erhalten hatte, signifikant erhöht. In einer Folgeuntersuchung im darauffolgenden Halbjahr wurde eine weitere Steigerung der Schwangerschaften in der Untersuchungsgruppe registriert.1
Fazit
Wer unter Zyklusstörungen leidet, kann trotzdem schwanger werden. Neben klassischen Therapieoptionen und selten auch operativen Eingriffen in Abklärung mit dem Facharzt oder der Fachärztin gibt es auch natürliche Möglichkeiten, wie die Pflanzenheilkunde, um die Zyklusstörungen in den Griff zu bekommen. Als besonders hilfreich hat sich dabei die Arzneipflanze Mönchspfeffer erwiesen, da sie für dafür sorgt, dass sich die Konzentration bestimmter Schwangerschaft-Hormone im Gleichgewicht befindet.
Mönchspfeffer greift regulierend in das komplexe Zusammenspiel der weiblichen Hormone ein, ohne selbst hormonell zu wirken. Extrakte der Arzneipflanze verbessern nicht nur die Beschwerden bei PMS, sondern erhöhen die Fruchtbarkeit, indem sie einen regelmäßigen Zyklus begünstigen und positiv beim PCO-Syndrom wirken.
References
- Assessment report on Vitex agnus-castusL., fructus – Final; 2018.
- Schellenberg R. Treatment for the premenstrual syndrome with agnus castus fruit extract: Prospective, randomised, placebo controlled study. BMJ. 2001;322(7279):134-137.
- Eltbogen R. Vitex-agnus-castus-Extrakt (Ze 440) zur Symptombehandlung bei Frauen mit menstruellen Zyklusstörungen. Journal für Gynäkologische Endorinologie. 2015;2015(9 (2)):10-15. https://www.kup.at/kup/pdf/12943.pdf. Accessed June 25, 2021.